Gunnar Nordberg
Vorkommen und Verwendungen
Palladium (Pd) kommt in der Natur zusammen mit Platin oder Gold als Selenid vor. Es kommt in Nickelsulfiderzen und in den Mineralien Stibiopalladinit, Braggit und Porpezit vor. Die Konzentration von Palladium in der Erdkruste beträgt 0.01 ppm.
Palladium wurde in der Zahnmedizin in Gold-, Silber- und Kupferlegierungen verwendet. Legierungen werden auch für Lager, Federn und Unruhräder in Uhren verwendet. Palladium wird als Katalysator bei der Herstellung von Schwefelsäure verwendet. In Pulverform dient es als Katalysator bei der Hydrierung. Die Schwammform wird zur Abtrennung von Wasserstoff aus einem Gasgemisch verwendet. Für elektrische Kontakte werden Silberlegierungen verwendet. Palladium(II)-Komplexe wurden als antineoplastische Arzneimittel untersucht.
Palladiumchlorid (PdKl2· 2H2O) oder Palladiumchlorid wird in Tonungslösungen für die Fotografie und zur Herstellung von wasserfester Tinte verwendet. Es ist ein Mittel, das zum Übertragen von Bildern auf Porzellan, zum Galvanisieren von Uhrenteilen und zum Auffinden von Lecks in erdverlegten Gasleitungen verwendet wird. Palladiumchlorid wird mit Kupferchlorid bei der Katalyse der Herstellung von Acetaldehyd aus Ethylen assoziiert.
Palladiumoxid (PdO) oder Palladiumoxid wird als Reduktionskatalysator bei der Synthese organischer Verbindungen verwendet. Palladiumnitrat (Pd(NR3)2) wird bei der Trennung von Halogeniden verwendet. Palladiumtrifluorid (PdF3) ist ein aktives Oxidationsmittel.
Gefahren
Studien weisen auf Fälle von Allergien und Kontaktdermatitis hin, die durch Palladium in Dentallegierungen und feinem Schmuck verursacht werden. In einer Studie wurden Legierungen auf Palladiumbasis mit mehreren Fällen von Stomatitis und oralen lichenoiden Reaktionen in Verbindung gebracht. In derselben Studie trat eine Palladiumallergie hauptsächlich bei Patienten mit einer Empfindlichkeit gegenüber Nickel auf. Palladiumchlorid verursacht bei täglich exponierten Arbeitern Dermatitis und allergische Hautsensibilisierung. Außerdem sollte es als augenreizend angesehen werden. Palladiumhydroxid wurde in der Vergangenheit zur Behandlung von Fettleibigkeit durch Injektion verwendet; diese Form der Behandlung führte zu lokalisierten Nekrosen und wurde abgesetzt.
Sicherheits- und Gesundheitsmaßnahmen
Beim Arbeiten mit Palladium und seinen Verbindungen ist eine ordnungsgemäße Absaugung erforderlich. Gute persönliche Hygiene, angemessene Schutzkleidung und ärztliche Überwachung sind wichtige Maßnahmen, um den mit einer Sensibilisierung verbundenen Risiken vorzubeugen. Für ausreichende sanitäre Einrichtungen ist zu sorgen.