Mittwoch, März 16 2011 19: 12

Herstellung von Haushaltselektrogeräten

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Angepasst aus der 3. Auflage, Enzyklopädie der Arbeitssicherheit und des Gesundheitsschutzes.

Die Elektrogeräteindustrie für den Haushalt ist für die Herstellung einer breiten Palette von Geräten verantwortlich, darunter Geräte für audiovisuelle Zwecke, Kochen, Erhitzen, Lebensmittelzubereitung und -aufbewahrung (Kühlung). Die Produktion und Herstellung solcher Geräte umfasst viele hochautomatisierte Prozesse, die mit Gesundheitsgefahren und Krankheitsbildern verbunden sein können.

Herstellungsprozess

Materialien, die bei der Herstellung von Haushaltselektrogeräten verwendet werden, können kategorisiert werden in:

    1. Metalle, die typischerweise für elektrische Leiter in Kabeln und Gerätestrukturen und/oder Rahmen verwendet werden
    2. Dielektrika oder Isoliermaterialien, die zum Schutz vor versehentlichem Kontakt mit stromführenden elektrischen Geräten verwendet werden
    3. Farben und Oberflächen
    4. Chemikalien.

           

          Beispiele für Materialien, die in den vier genannten Kategorien enthalten sind, sind in Tabelle 1 aufgeführt.

          Tabelle 1. Beispiele für Materialien, die bei der Herstellung von Haushaltselektrogeräten verwendet werden

          Metallindustrie

          Dielektrika

          Lackierungen/Lackierungen

          Chemikalien

          Stahl

          Anorganische Materialien (z. B. Glimmer)

          Farben

          Säuren

          Aluminium

          Kunststoffe (z. B. PVC)

          Lacke

          Alkalien

          Führen (Lead)

          Gummi

          Lacke

          Lösungsmittel

          Cadmium

          Silico-organische Materialien

          Korrosionsbeständige Behandlungen

           

          Merkur

          Andere Polymere (z. B. Nylon)

             

          Hinweis: Blei und Quecksilber sind in der Herstellung von Haushaltselektrogeräten immer weniger verbreitet

          Die in der Haushaltselektrogeräteindustrie verwendeten Materialien müssen strenge Anforderungen erfüllen, einschließlich der Fähigkeit, der im normalen Betrieb wahrscheinlich auftretenden Handhabung standzuhalten, der Fähigkeit, Metallermüdung zu widerstehen, und der Fähigkeit, durch andere Prozesse oder Behandlungen, die zu einer Beschädigung führen könnten, unbeeinflusst zu bleiben das Gerät sofort oder nach längerer Zeit gefährlich zu benutzen.

          Die in der Industrie verwendeten Materialien werden oft in der Gerätemontagephase empfangen, nachdem sie bereits mehrere Herstellungsprozesse durchlaufen haben, von denen jeder wahrscheinlich seine eigenen Gefahren und Gesundheitsprobleme birgt. Einzelheiten zu diesen Gefahren und Problemen werden in den entsprechenden Kapiteln an anderer Stelle in diesem Dokument behandelt Enzyklopädie.

          Die Herstellungsprozesse variieren von Produkt zu Produkt, folgen aber im Allgemeinen dem in Abbildung 1 gezeigten Produktionsablauf. Dieses Diagramm zeigt auch die mit den verschiedenen Prozessen verbundenen Gefahren.

          Abbildung 1. Ablauf des Herstellungsprozesses und Gefahren

          ELA060F1

          Gesundheits- und Sicherheitsfragen

          Feuer und Explosion

          Viele der in der Industrie verwendeten Lösungsmittel, Farben und Isolieröle sind brennbare Substanzen. Diese Materialien sollten in geeigneten kühlen, trockenen Räumen gelagert werden, vorzugsweise in einem feuerfesten Gebäude, das von der Produktionsstätte getrennt ist. Behälter sollten deutlich gekennzeichnet und unterschiedliche Stoffe entsprechend ihrem Flammpunkt und ihrer Risikoklasse gut getrennt oder getrennt gelagert werden. Bei Dämmstoffen und Kunststoffen ist es wichtig, Informationen über die Brennbarkeit bzw. das Brandverhalten jedes neu eingesetzten Stoffes einzuholen. Auch pulverisiertes Zirkonium, das mittlerweile in erheblichen Mengen in der Industrie verwendet wird, ist brandgefährlich.

          Die aus Lagerräumen abgegebenen Mengen brennbarer Stoffe sind auf das für die Produktion erforderliche Mindestmaß zu beschränken. Beim Umfüllen von brennbaren Flüssigkeiten können statische Aufladungen entstehen, daher sollten alle Behälter geerdet werden. Feuerlöschgeräte sind bereitzustellen und das Lagerpersonal in deren Gebrauch einzuweisen.

          Die Lackierung von Bauteilen erfolgt in der Regel in speziell gebauten Lackierkabinen, die über angemessene Absaug- und Belüftungseinrichtungen verfügen müssen, die bei Verwendung mit persönlicher Schutzausrüstung (PSA) eine sichere Arbeitsumgebung schaffen.

          Beim Schweißen sind besondere Brandschutzmaßnahmen zu treffen.

          Unfälle

          Empfang, Lagerung und Versand von Rohstoffen, Komponenten und Fertigprodukten können zu Unfällen mit Stolpern und Stürzen, herabfallenden Gegenständen, Gabelstaplern usw. führen. Die manuelle Materialhandhabung kann auch ergonomische Probleme verursachen, die nach Möglichkeit durch Automatisierung gemildert werden können.

          Da in der Industrie zahlreiche unterschiedliche Verfahren zum Einsatz kommen, variieren die Unfallgefahren von Werkstatt zu Werkstatt im Werk. Während der Produktion von Komponenten gibt es Maschinengefahren durch den Einsatz von Werkzeugmaschinen, Pressen, Kunststoffspritzgussmaschinen und so weiter, und ein effizienter Maschinenschutz ist unerlässlich. Beim Galvanisieren müssen Vorkehrungen gegen Spritzer ätzender Chemikalien getroffen werden. Bei der Baugruppenmontage ist durch den ständigen Wechsel von Bauteilen von einem Prozess zum anderen die Unfallgefahr durch innerbetrieblichen Transport und mechanische Handhabungseinrichtungen hoch.

          Die Qualitätsprüfung wirft keine besonderen Sicherheitsprobleme auf. Leistungstests erfordern jedoch besondere Vorkehrungen, da die Tests häufig an halbfertigen oder nicht isolierten Geräten durchgeführt werden. Während der elektrischen Prüfung sollten alle stromführenden Komponenten, Leiter, Klemmen und Messgeräte geschützt werden, um versehentlichen Kontakt zu verhindern. Der Arbeitsplatz ist abzuschirmen, Unbefugten der Zutritt zu verbieten und Warnhinweise anzubringen. In elektrischen Prüfbereichen ist das Vorsehen von Notschaltern besonders empfehlenswert, und die Schalter sollten an prominenter Stelle angebracht sein, damit im Notfall alle Geräte sofort stromlos geschaltet werden können.

          Für Prüfgeräte, die Röntgenstrahlen aussenden oder radioaktive Stoffe enthalten, gelten Strahlenschutzbestimmungen. Für die Einhaltung der Vorschriften sollte ein sachkundiger Vorgesetzter verantwortlich gemacht werden.

          Besondere Risiken bestehen bei der Verwendung von Druckgasen, Schweißgeräten, Lasern, Imprägnieranlagen, Lackieranlagen, Glüh- und Anlassöfen und elektrischen Hochspannungsanlagen.

          Bei allen Reparatur- und Wartungsarbeiten sind angemessene Lockout/Tagout-Programme unerlässlich.

          Gesundheitsgefahren

          Berufskrankheiten im Zusammenhang mit der Herstellung von elektrischen Haushaltsgeräten sind relativ selten und werden normalerweise nicht als schwerwiegend angesehen. Solche Probleme, die existieren, sind typisch für:

            • die Entwicklung von Hauterkrankungen aufgrund der Verwendung von Lösungsmitteln, Schneidölen, Härtern, die mit Epoxidharz und polychlorierten Biphenylen (PCBs) verwendet werden
            • Entstehung von Silikose durch Einatmen von Kieselsäure beim Sandstrahlen (obwohl Sand zunehmend durch weniger toxische Strahlmittel wie Korund, Stahlkies oder -kies ersetzt wird)
            • Gesundheitsprobleme durch Einatmen von Lösungsmitteldämpfen beim Lackieren und Entfetten sowie Bleivergiftung durch Verwendung von Bleipigmenten, Lacken usw.
            • unterschiedliche Geräuschpegel, die während der Prozesse erzeugt werden.

                   

                  Hochgiftige Lösungsmittel und chlorierte Verbindungen sollten möglichst durch weniger gefährliche Stoffe ersetzt werden; auf keinen Fall dürfen Benzol oder Tetrachlorkohlenstoff als Lösungsmittel verwendet werden. Eine Bleivergiftung kann durch den Ersatz sicherer Materialien oder Techniken und die strikte Anwendung sicherer Arbeitsverfahren, persönlicher Hygiene und medizinischer Überwachung überwunden werden. Wenn die Gefahr besteht, gefährlichen Konzentrationen atmosphärischer Schadstoffe ausgesetzt zu sein, sollte die Luft am Arbeitsplatz regelmäßig überwacht und geeignete Maßnahmen wie die Installation eines Absaugsystems ergriffen werden, falls erforderlich. Die Lärmgefährdung kann durch Einhausung von Lärmquellen, die Verwendung von schallabsorbierenden Materialien in Arbeitsräumen oder die Verwendung von persönlichem Gehörschutz reduziert werden.

                  Bei der Konzeption und Planung neuer Anlagen oder Betriebe sollten Sicherheitsingenieure und Arbeitsmediziner hinzugezogen und vor der Inbetriebnahme von Prozessen oder Maschinen Gefährdungen beseitigt werden. Danach sollten regelmäßige Inspektionen von Maschinen, Werkzeugen, Anlagen, Transportmitteln, Feuerlöschgeräten, Werkstätten und Testbereichen usw. erfolgen.

                  Die Beteiligung der Arbeitnehmer an den Sicherheitsbemühungen ist von wesentlicher Bedeutung, und Vorgesetzte sollten sicherstellen, dass persönliche Schutzausrüstung verfügbar ist und erforderlichenfalls getragen wird. Besondere Aufmerksamkeit sollte der Sicherheitsschulung neuer Arbeitnehmer gewidmet werden, da diese für einen relativ hohen Anteil an Unfällen verantwortlich sind.

                  Arbeitnehmer sollten sich vor der Einstellung einer ärztlichen Untersuchung und, wenn die Möglichkeit einer gefährlichen Exposition besteht, erforderlichenfalls einer regelmäßigen Untersuchung unterziehen.

                  Bei vielen Prozessen in der Produktion einzelner Komponenten werden Abfallmaterialien (z. B. „Späne“ von Blechen oder Stangenmetallen) zurückgewiesen, und die Entsorgung dieser Materialien muss gemäß den Sicherheitsanforderungen erfolgen. Wenn solche Prozessabfälle nicht zum Recycling an den Hersteller oder Hersteller zurückgegeben werden können, muss ihre anschließende Entsorgung durch zugelassene Verfahren erfolgen, um eine Umweltverschmutzung zu vermeiden.

                   

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                  Lesen Sie mehr 12889 mal Zuletzt geändert am Samstag, 30. Juli 2022 21:01

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                  Inhalte

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