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Mittwoch, Februar 16 2011 23: 51

Bein, Knöchel und Fuß

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Im Allgemeinen ist Schmerz das Hauptsymptom von Erkrankungen des Beins, Sprunggelenks und Fußes. Es folgt oft auf körperliche Betätigung und kann durch körperliche Betätigung verschlimmert werden. Muskelschwäche, neurologische Defizite, Probleme beim Anpassen von Schuhen, Instabilität oder Steifheit der Gelenke und Schwierigkeiten beim Gehen und Laufen sind häufige Probleme bei diesen Erkrankungen.

Die Ursachen von Problemen sind in der Regel multifaktoriell, am häufigsten gehen sie jedoch auf biomechanische Faktoren, Infektionen und/oder systemische Erkrankungen zurück. Fuß-, Knie- und Beindeformitäten, Knochen- und/oder Weichteilveränderungen nach einer Verletzung, übermäßige Belastung wie wiederholter Gebrauch, Instabilität oder Steifheit und falsches Schuhwerk sind häufige Ursachen für diese Symptome. Infektionen können im knöchernen oder weichen Gewebe auftreten. Diabetes, rheumatische Erkrankungen, Psoriasis, Gicht und Durchblutungsstörungen führen oft zu solchen Beschwerden in der unteren Extremität.

Neben der Anamnese ist immer eine ordentliche klinische Untersuchung notwendig. Missbildungen, Funktionsstörungen, die Durchblutung und der neurologische Zustand sollten sorgfältig untersucht werden. Eine Ganganalyse kann angezeigt sein. Röntgenaufnahmen, CT, MRT, Sonographie, ENMG, Gefäßbildgebung und Bluttests können zur pathologischen und ätiologischen Diagnose und Behandlung beitragen.

Prinzipien der Behandlung . Die Behandlung sollte immer auf die Beseitigung der Ursache ausgerichtet sein. Außer bei Traumata ist die Hauptbehandlung normalerweise konservativ. Die Fehlstellung wird, wenn möglich, durch geeignete Schuhe und/oder Orthesen korrigiert. Eine gute ergonomische Beratung bis hin zur Korrektur von falschem Geh- und Laufverhalten ist oft von Vorteil. Entlastung, Physiotherapie, entzündungshemmende Medikamente und in seltenen Fällen eine kurze Ruhigstellung können angezeigt sein. Eine Umgestaltung der Arbeit kann angezeigt sein.

Eine Operation kann auch bei einigen akuten Traumata empfohlen werden, insbesondere bei einigen anhaltenden Symptomen, die von einer konservativen Therapie nicht profitiert haben, aber in jedem Fall ist eine spezifische medizinische Beratung erforderlich.

Achillessehnenentzündung

Die Erkrankung ist meist auf eine Überbeanspruchung der Achillessehne zurückzuführen, welche die stärkste Sehne im menschlichen Organismus ist und im Unterschenkel/Knöchel zu finden ist. Gerade im Sport ist die Sehne übermäßigen Belastungen ausgesetzt, die zu krankhaften entzündlichen und degenerativen Veränderungen der Sehne und ihres umgebenden Gewebes, Schleimbeutel und Paratenon führen. In schweren Fällen kann eine vollständige Ruptur folgen. Prädisponierende Faktoren sind falsches Schuhwerk, Fehlstellungen und Fehlstellungen des Fußes, Schwäche oder Steifheit der Wadenmuskulatur, Laufen auf hartem und unebenem Untergrund und intensives Training. Achillessehnenentzündungen treten gelegentlich bei einigen rheumatischen Erkrankungen, nach Crus- oder Fußfrakturen, bei einigen Stoffwechselerkrankungen und nach Nierentransplantationen auf.

Schmerzen und Schwellungen im Bereich der Fersensehne, der Achillessehne, sind gerade bei Sportlern recht häufige Symptome. Der Schmerz ist in der Sehne oder ihrer Befestigung am Fersenbein lokalisiert.

Mehr Männer als Frauen entwickeln eine Achillessehnenentzündung. Im Freizeitsport treten die Symptome häufiger auf als im Leistungssport. Besonders Lauf- und Sprungsportarten können zu einer Achillessehnenentzündung führen.

Die Sehne ist empfindlich, oft knotig, mit Schwellungen und die Sehne ist fibrotisch. Mikrorisse können vorhanden sein. Eine klinische Untersuchung kann vor allem durch MRT und Ultraschall (US) unterstützt werden. MRT und US sind der CT zur Darstellung der Region und Qualität der Weichteilveränderungen überlegen.

Richtiges Schuhwerk bei Fehlstellungen, Orthesen und Ratschläge zum korrekten biomechanischen Training können die Entwicklung einer Achillessehnenentzündung verhindern. Bei Beschwerden ist oft eine konservative Behandlung erfolgreich: Vermeidung von Übertraining, richtiges Schuhwerk mit Hebungen und Stoßdämpfung, Krankengymnastik, entzündungshemmende Medikamente, Dehnung und Kräftigung der Wadenmuskulatur.

Kalkaneus Bursitis

Schmerzen hinter der Ferse, die normalerweise durch Gehen verstärkt werden, werden oft durch eine Schleimbeutelentzündung verursacht, die häufig mit einer Achillessehnenentzündung einhergeht. Die Störung kann in beiden Fersen gefunden werden und kann in jedem Alter auftreten. Bei Kindern ist die Fersenbeinschleimbeutelentzündung oft mit einer Exostose oder Osteochondritis des Fersenbeins kombiniert.

In den meisten Fällen ist falsches Schuhwerk mit schmaler und harter Schuhrückseite die Ursache dieser Störung. Beim Sport kann eine übermäßige Belastung der Fersenregion, wie beim Laufen, eine Achillessehnenentzündung und eine retrocalcaneale Schleimbeutelentzündung hervorrufen. Eine Fehlstellung des Fußrückens ist ein prädisponierender Faktor. In der Regel liegt keine Infektion vor.

Bei der Untersuchung ist die zarte Ferse verdickt und die Haut kann gerötet sein. Oft ist eine Einwärtsbeugung des hinteren Teils des Fußes vorhanden. Insbesondere für die Differentialdiagnostik sind Röntgenaufnahmen wichtig und können Veränderungen des Fersenbeins (z. B. Morbus Sever, osteochondrale Frakturen, Osteophyten, Knochentumoren und Ostitis) aufzeigen. In den meisten Fällen werden die Anamnese und die klinische Untersuchung durch MRT oder Sonographie unterstützt. Ein retrocalcaneales Bursogramm kann weitere Einblicke in chronische Fälle geben.

Die Symptome können ohne Behandlung abklingen. In leichten Fällen ist eine konservative Behandlung in der Regel erfolgreich. Die schmerzende Ferse sollte mit Riemen und richtigen Schuhen mit weichem Rücken geschützt werden. Wertvoll kann eine Orthese sein, die die Fehlstellung des Hinterfußes korrigiert. Eine Korrektur des Geh- und Laufverhaltens ist oft erfolgreich.

Die chirurgische Exzision des Schleimbeutels und des impingierenden Anteils des Fersenbeins ist nur indiziert, wenn die konservative Therapie versagt hat.

Mortons Metatarsalgie

Metatarsalgie ist ein Schmerz im Vorfuß. Es kann auf ein Neurom des plantaren digitalen Nervs, Mortons Neurom, zurückzuführen sein. Die typischen Schmerzen treten im Vorfuß auf und strahlen meist in die dritte und vierte Zehe aus, seltener in die zweite und dritte Zehe. Die Schmerzen treten beim Stehen oder Gehen in jedem Alter auf, am häufigsten jedoch bei Frauen mittleren Alters. In Ruhe verschwindet der Schmerz.

Der Zustand ist oft mit einem flachen Vorfuß und Schwielen verbunden. Eine seitliche Kompression der Mittelfußköpfchen und des Raums zwischen den Mittelfußköpfchen kann Schmerzen hervorrufen. In einfachen Röntgenaufnahmen ist das Neurom nicht zu sehen, aber andere Veränderungen (z. B. Knochendeformitäten, die Metatarsalgie verursachen) können sichtbar sein. MRT kann das Neurom zeigen.

Eine konservative Behandlung – geeignete Schuhe und Polster – zur Unterstützung des vorderen Bogens ist oft erfolgreich.

Tarsaltunnelsyndrom

Brennende Schmerzen entlang der Fußsohle und in allen Zehen, die auf eine Kompression des N. tibialis posterior innerhalb des fibro-ossären Tunnels unter der Netzhaut des Beugers des Sprunggelenks zurückzuführen sein können, sind alle Symptome des Tarsaltunnelsyndroms. Es gibt viele Bedingungen, die zu einer Kompression des Nervs führen. Die häufigsten Ursachen sind Knochenunregelmäßigkeiten, Knöchelbrüche oder -luxationen, lokale Ganglien oder Tumore oder schlechtes Schuhwerk.

Es kann zu Gefühlsstörungen im Bereich der medialen und lateralen Plantarnerven, Schwäche und Lähmung der Fußmuskulatur, insbesondere der Zehenbeuger, positivem Tinel-Zeichen und Druckschmerz im Bereich des Nervenverlaufs kommen.

Eine ordnungsgemäße klinische Untersuchung der Funktion und des neurologischen und vaskulären Zustands ist unerlässlich. Das Syndrom kann auch durch elektrophysiologische Tests diagnostiziert werden.

Kompartmentsyndrome der unteren Extremität

Ein Kompartimentsyndrom ist das Ergebnis eines anhaltenden Hochdrucks eines geschlossenen intrafaszialen Muskelraums, der zu einer deutlich reduzierten Durchblutung des Gewebes führt. Der hohe intrakompartimentelle Druck ist normalerweise auf Traumata (Quetschverletzungen, Frakturen und Luxationen) zurückzuführen, kann aber auch auf Überbeanspruchung, Tumore und Infektionen zurückzuführen sein. Ein enger Gips kann zu einem Kompartmentsyndrom führen, ebenso wie Diabetes und Blutgefäßerkrankungen. Die ersten Symptome sind gespannte Schwellungen, Schmerzen und Funktionseinschränkungen, die nicht gelindert werden, wenn das Bein hochgelagert, ruhiggestellt oder mit üblichen Medikamenten behandelt wird. Später treten Parästhesien, Taubheitsgefühle und Paresen auf. Bei wachsenden Personen kann ein Kompartmentsyndrom zu Wachstumsstörungen und Missbildungen in der betroffenen Region führen.

Wenn ein Kompartmentsyndrom vermutet wird, sollte eine gute klinische Untersuchung durchgeführt werden, einschließlich der des vaskulären, des neurologischen und des muskulären Zustands, der aktiven und passiven Beweglichkeit des Gelenks und so weiter. Die Messung des Drucks durch Multi-Stick-Katheterisierung der Kompartimente sollte durchgeführt werden. MRT, Doppler-Untersuchung und Sonographie können bei der Diagnose hilfreich sein.

Tenosynovitis im Fuß- und Sprunggelenkbereich

Von vielen Beschwerden am Fuß sind Schmerzen nach einer Sehnenscheidenentzündung eher häufig, besonders im Sprunggelenkbereich und im Längsgewölbe. Ursache der Synovitis können Fußfehlstellungen wie Planovalgus, Überbelastung, falscher Schuhsitz oder Folgen von Brüchen und anderen Verletzungen, rheumatologische Erkrankungen, Diabetes, Psoriasis und Gicht sein. Synovitis kann in vielen Sehnen auftreten, aber die Achillessehne ist am häufigsten betroffen. Nur selten geht eine Sehnenentzündung mit einer Infektion einher. Eine Anamnese und klinische Untersuchung sind für die Diagnose einer Synovitis unerlässlich. Lokale Schmerzen, Empfindlichkeit und schmerzhafte Bewegungen sind die Hauptsymptome. Benötigt werden einfache Röntgenaufnahmen, die die Knochenveränderungen zeigen, und MRT, insbesondere für Veränderungen der Weichteile.

Ergonomische Beratung ist erforderlich. Richtiges Schuhwerk, Korrektur der Geh- und Laufgewohnheiten und Vorbeugung von übermäßigen Stresssituationen im Beruf sind meist förderlich. Häufig sind eine kurze Ruhephase, eine Ruhigstellung in einem Gipsverband und entzündungshemmende Medikamente angezeigt.

hallux valgus

Hallux valgus besteht aus einer extremen Abweichung des ersten Gelenks der großen Zehe in Richtung der Mittellinie des Fußes. Es ist oft mit anderen Fußerkrankungen (Varus des ersten Mittelfußknochens; Plattfuß, Pes planotransversus oder Planovalgus). Hallux valgus kann in jedem Alter auftreten und tritt häufiger bei Frauen als bei Männern auf. Der Zustand ist in den meisten Fällen familiär und wird häufig durch das Tragen von falsch sitzenden Schuhen verursacht, z. B. mit hohen Absätzen und schmalen, spitzen Zehenboxen.

Das Mittelfußgelenk ist prominent, das erste Mittelfußköpfchen ist vergrößert, und bei diesem Zustand kann ein (häufig entzündeter) Schleimbeutelballen über dem medialen Aspekt des Gelenks vorhanden sein. Die große Zehe überschreibt häufig die zweite Zehe. Die Weichteile der Zehe sind oft durch die Fehlstellung verändert. Der Streck- und Beugebereich des Großzehengrundgelenks ist in der Regel normal, kann aber aufgrund einer Arthrose (Hallux rigidus) steif sein. In den allermeisten Fällen ist der Hallux valgus schmerzlos und bedarf keiner Behandlung. In manchen Fällen verursacht der Hallux valgus jedoch Schuhpassprobleme und Schmerzen.

Die Behandlung sollte entsprechend dem Alter des Patienten, dem Grad der Fehlstellung und den Symptomen individualisiert werden. Besonders bei Jugendlichen und Fällen mit leichten Symptomen wird eine konservative Behandlung empfohlen – geeignete Schuhe, Einlagen, Polster zum Schutz des Ballens und so weiter.

Die Operation ist insbesondere erwachsenen Patienten mit starken Schuhpassproblemen und Schmerzen vorbehalten, deren Symptome durch eine konservative Behandlung nicht gelindert werden. Die chirurgischen Eingriffe sind nicht immer erfolgreich, und daher sollten rein kosmetische Faktoren keine echte Indikation für eine Operation sein; Über die Sinnhaftigkeit der rund 150 verschiedenen Operationsverfahren beim Hallux valgus gibt es jedoch sehr unterschiedliche Meinungen.

Fascitis plantaris

Der Betroffene verspürt Schmerzen unter der Ferse, besonders bei langem Stehen und Gehen. Die Schmerzen strahlen häufig bis in die Fußsohle aus. Eine Plantarfasziitis kann in jedem Alter auftreten, am häufigsten tritt sie jedoch bei Personen mittleren Alters auf. Die Patienten sind oft adipös. Es ist auch eine ziemlich häufige Erkrankung bei Menschen, die Sport treiben. Oft hat der Fuß ein abgeflachtes Längsgewölbe.

Lokaler Druckschmerz vor allem unterhalb des Fersenbeins am Ansatz der Plantarfaszie. Alle Faszien können empfindlich sein. Im Röntgenbild ist bei etwa 50 % der Patienten ein Knochensporn im Fersenbein zu sehen, aber auch bei 10 bis 15 % der symptomlosen Füße.

Die Ursachen der Fascitis plantaris sind nicht immer klar. Eine Infektion, insbesondere Tripper, rheumatoide Arthritis und Gicht, können die Symptome verursachen. Meistens sind keine spezifischen Krankheiten mit der Erkrankung verbunden. Erhöhter Druck und Spannung der Faszien können die Hauptursache für die Empfindlichkeit sein. Der Kalkaneussporn kann das Ergebnis einer Überbeanspruchung der Fascia plantaris sein. Es ist wahrscheinlich nicht die Hauptursache für die Druckschmerzhaftigkeit des Fersenbeins, da so viele Patienten mit diesen Symptomen keinen Fersensporn haben und viele mit Fersensporn symptomlos sind.

 

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